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Elternfortbildung
Fortbildung - Seminar für Eltern: Kompetenzerweiterung zum richtigen Üben

„Endlich verstehen statt Pauken ohne Ende“

Die Vermittlung mathematischer Inhalte an Kinder mit einer Rechenproblematik



Zielgruppe:
• Eltern, die sich Sorgen wegen der Mathematiknote machen, die mit den Resultaten des häuslichen Übens unzufrieden sind, die sich auf den Widerwillen ihrer Kinder gegenüber Mathe keinen Reim machen können.
• Eltern, denen es aus verschiedensten Gründen nicht möglich ist, ihr rechenschwaches oder von einer Rechenschwäche bedrohtes Kind therapeutisch behandeln zu lassen
• Eltern von Kindern mit grundlegenderen Schwierigkeiten beim Verstehen des mathematischen Schulstoffs
• Eltern, die sich in der Lage sehen, Zeit und Energie dafür aufzubringen, sich in systematischer Form in die Verständnisprobleme ihres Kindes hineinzudenken, um sich so ein geeignetes (therapeutisches) Rüstzeug anzueignen.

So viel geübt und auch „gekonnt“ und trotzdem liegt die Arbeit / der Test/ die LZK daneben. Der Grund ist relativ einfach, wenn auch bitter. Ihr Kind hat vermutlich alles auswendig gelernt, statt die Grundlagen seines Tuns und Denkens begriffen zu haben. Es hat versucht, sich einen Reim aus den unverstandenen Anforderungen zu machen. Und Sie haben einfach zahllose Aufgaben gepaukt, weil Sie die Klippen und Gefahren, die in den einzelnen Grundschulkapiteln für den kindlichen Verstand lauern, nicht ausreichend kennen und deshalb nicht (sinnvoll) vermitteln konnten.


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Zwecksetzungen:
Diese Fortbildung wurde deshalb eigens für Eltern konzipiert, weil wir wissen, dass alles nicht zielgerichtete häusliche Üben letztlich sinnlos ist und den kindlichen Willen zur Mathematik eher beschädigt als stärkt. Denn Ihr Kind denkt sich nicht nichts bei mathematischen Problemstellungen, sondern es hat eigene und oftmals leider falsche Vorstellungen von der Welt der Zahlen. Diese zu erkennen, den Kindern transparent zu machen und mit der richtigen Auffassung des Sachverhaltes zu verknüpfen, sollte Grundlage allen rationellen Übens seitens der Eltern sein. Sobald mathematische Sachverhalte begreifbar aufbereitet sind, lernen die Kinder, sich in dieser Materie mit ihrem Verstand angstfrei zu bewegen – und das nicht nur für das aktuelle Schuljahr.
Gedacht ist nur an Eltern von Schülern, die grundsätzlichere Schwierigkeiten im Umgang mit der Schulmathematik aufweisen, da es sich um gezielt rechentherapeutisch ausgewiesene Inhalte handelt und nicht um zusätzliches Pauk- oder Übungsmaterial zum Schulstoff. Da es für rechenschwache (oder von einer Rechenschwäche bedrohte) Kinder eines besonderen Umgangs im Üben und Erledigen von Hausaufgaben bedarf, sollen den Eltern in diesem Seminar notwendige Handreichungen gegeben werden, die – soweit wie in diesem Rahmen möglich – Gesichtspunkte eines rechentherapeutischen Vorgehens einarbeiten und für die häusliche Sphäre aufbereiten.
Wir hoffen, damit:
• die Lücke, die zwischen recht aufwändiger Therapie und elterlicher Hilflosigkeit klafft, wenigstens etwas schließen zu helfen,
• häusliche Übungssituationen tendenziell entkrampfen zu können und
• dem häuslichen Aufwand an Zeit und Mühe mehr Zielgenauigkeit und damit Erfolge zu ermöglichen.


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Vorab allgemein:


Ratschläge für das Üben mit rechenschwachen Kindern
Um dysfunktionales Üben zu vermeiden, sowie elterliche Geduld und kindliche Motivation nicht vor-schnell zu erschöpfen, ist es unerlässlich, folgende Gesichtspunkte zu beherzigen: Vergewissern Sie sich vor dem Üben des Defizits beim Kind. Sie sollten ein klares Bild davon haben, was an dem jeweiligen Stoff nicht oder falsch verstanden wurde. Gezieltes Vorgehen kann so manche Stunde Üben im beiderseitigen Interesse ersparen. Verschaffen Sie sich einen Eindruck von der Art und Weise der kindlichen Denkvorgänge im Umgang mit der Mathematik bzw. dem Thema, das Sie sich gerade vornehmen. Geben Sie einen Überblick über das Thema (wozu man das jeweilige Verfahren benötigt, und was schwierig sein könnte). Steigen Sie beim Üben (z.B. Addition zweier zweistelliger Summanden als Kopfrechnen) unbedingt unterhalb der zu erwartenden Schwierigkeit ein (also da, wo sich das Kind noch sicher fühlt, hier z.B.: Addition eines zweistelligen und eines einstelligen Summanden) und nicht gleich mit ihr. Sie erzeugen sonst sofortige Mut- und Lustlosigkeit. Achten Sie beim Erklären darauf, dass Sie nicht gleich den Inhalt des zu Erklärenden mit der praktischen Art seiner Erledigung vermengen. Weil Kinder sehr ergebnisorientiert sind, lenkt das Ausrechnen manchmal vom Verstehen des Sachverhaltes ab. In diesen Fällen empfiehlt es sich, auf das Ausrechnen zu verzichten. Hüten Sie sich vor Eselsbrücken gerade bei unverstandenen Gebieten. Eine Eselsbrücke schafft Unver-ständnis nicht ab, sondern fördert vielmehr leeres schematisches Denken und Ersatzleistungen per Ge-dächtnis statt Begreifen. Lösen Sie sich davon, auf Ergebnisse lediglich mit richtig und falsch zu reagieren, denn a) sind oftmals auch richtige Ergebnisse aus falschen Gründen entstanden, und b) haben Sie mit der Nennung einer richtigen Lö-sung nichts erklärt, sondern nur Ihre Autorität ausgespielt. Ziel ist ja, dass das Kind selbst entscheiden kann, ob und warum seine Lösung richtig ist. Versuchen Sie stattdessen, die Antwort umzuwandeln in eine Problemstellung, in der das Kind mit seiner (Un)Kenntnis zu argumentieren versucht. Bestehen Sie auf dem Ausformulieren von Problemstellungen oder Antworten und lassen sie sich nicht mit Wortbrocken abspeisen. Oftmals macht erst der Verbalisierungsversuch das Dumpfe des Gedankens klar.


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Überblicksveranstaltung – ca. 2 Stunden

Verständnisfallen in den einzelnen Themenbereichen der Grundschulmathematik


Inhalt:

• Wo sind die Fallen in den einzelnen mathematischen Themenbereichen?
• Wie kann man an Fehlern erkennen, dass ihnen falsche Vorstellungen zugrunde liegen?
• Wie erkennt man, wann statt Verständnis unverstandene Schemata Einzug halten?
• Wie vermeidet man es, über den Kopf des Kindes hinweg zu üben?

• „Gut rechnen heißt schnell zählen“
Falsche Vorstellungen von Menge und Wert

• „Wie komme ich rauf und runter“
Falsche Vorstellungen von unserem Stellenwertsystem

• „Teilen ist irgendwie wie minus, weil es wird auch weniger“
Falsche Vorstellungen von den Rechenarten

• „Da muss man immer umgekehrt rechnen, wie man erst denkt“
Falsche Vorstellungen von Platzhalter- und Sachaufgaben


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Seminar - 5 Termine á 2 Stunden

Üben – aber richtig!

Rationelle Übungsansätze gegen die Entstehung falscher Vorstellungen


Inhalt:

1. Zahlbegriff und Zahlverständnis:

Erfassen von Mengen ohne Abzählen
Maßnahmen gegen das Fingerrechnen
Zahl und Ordnungszahl unterscheiden lernen
Verschiedene Aspekte der Zahl: Kardinalzahl, Ordinalzahl, Maßzahl


2. Stellenwertsystem

Unterschied zwischen Ziffer und Zahl
Zusammenhang der Stellenwerte
Größenvergleiche und Zahlenräume
Ortsbestimmung höherer Zahlen: Runden


3. Gleichungen und Ungleichungen – Platzhalteraufgaben:

Missverständnisse über den mathematischen Gehalt des „Gleichheits-Zeichens“
Grundgedanken der Äquivalenz
Äquivalenz nach beiden Richtungen herstellen


4. Sachaufgaben

passende Fragen zum Text finden
die passende Antwort zur Frage finden
Text (Sachverhalt ) in mathematische Operation übersetzen
Textebene und mathematische Ebene wechselseitig auf einander beziehen


5. Division

Abgrenzung zur Subtraktion
Bedeutung des Rests beim Teilen mit Rest
Division von „großen“ Zahlen
Die Abfolge des schriftlichen Teilens als Teilen mit Rest transparent machen


Die verschiedenen Themen werden mit 6 – 8 TeilnehmerInnen erarbeitet. Therapeutisch aufbereitetes Übungsmaterial wird unterstützend eingesetzt.
Die Seminarteilnehmer werden mit einem systematischen Leitfaden für häusliches Üben ausgestattet. Dieser ist mathematiktherapeutisch strukturiert und an den jeweiligen Stoffgebieten in ihrem logischen Aufbau orientiert.
Die einzelnen Seminarsitzungen finden an 5 Abenden – jeweils dienstags oder donnerstags, 18.30 – 20.30 h – in den Räumen des BIB statt. Die nächsten Termine erfragen Sie bitte bei uns.
Das Seminar wird regelmäßig wiederholt.
Für das Seminar sind inklusive Übungsmaterial € 100,00 zu entrichten.

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